Bevor ein Kunde etwas online kauft, informiert er sich intensiv bei verschiedenen Online-Händlern, Websites und sozialen Medien über das jeweilige Produkt. Um hier herauszustechen und dem Kunden die Kaufentscheidung zu erleichtern, kann das Bereitstellen zuverlässiger und umfassender Produktinformationen zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für Online-Händler werden.
Das Produktdaten-Management spielt im E-Commerce daher eine immer wichtigere Rolle, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und die Konversionsrate zu steigern. Für viele Online-Händler ist gerade das jedoch ein leidiges Thema. Denn wer kennt es nicht: Die Informationen zu den verschiedenen im Onlineshop angebotenen Produkten werden je nach Hersteller bzw. Lieferant in unterschiedlichen Formaten, mit inkonsistenten Bezeichnungen und Kategorie-Zuordnungen bereitgestellt.
Um den Kunden das Online-Auffinden der Produkte zu erleichtern, müssen die Artikel unterschiedlicher Hersteller in sinnvolle Kategorien eingeteilt und Attributbezeichnungen vereinheitlicht werden. Das manuelle Zusammentragen der Informationen aus den diversen Datenquellen und Formaten stellt Onlineshop-Betreiber jedoch vor eine herausfordernde Aufgabe. Wer auf lang bewährte Formate wie Excel, Word oder Access setzt, merkt spätestens, wenn das Produktsortiment wächst, dass die Produktdatenpflege zunehmend komplexer wird, immer mehr Zeit in Anspruch nimmt und die Datenqualität leidet.
Die effizienteste Lösung, um diese Herausforderung zu bewältigen, ist ein Product-Information-Management-System, kurz PIM. Dabei handelt es sich um eine zentrale Plattform, die dazu dient, alle marketingrelevanten und technischen Informationen rund um die Produkte zu zentralisieren und zu optimieren.
Welche konkreten Vorteile ein PIM bietet, für welche Unternehmen solch ein System Sinn macht und welche PIM-Software wir empfehlen, haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Welche Vorteile bringt ein PIM für Onlineshops?
Das PIM bildet einen zentralen Knotenpunkt im Unternehmen, an dem alle Produktinformationen gemeinsam verwaltet werden. Mitarbeiter können hier auf alle wichtigen Produktdaten zugreifen, diese weiterverarbeiten und schließlich die verschiedenen Verkaufskanäle mit konsistenten, korrekten Informationen bestücken. Auf diese Weise wird eine Art Masterkatalog geschaffen, der Produktdaten über alle Datenquellen und Marketingkanäle hinweg harmonisiert.
Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Redundanzen werden vermieden, die Datenqualität verbessert, Arbeitsabläufe optimiert und die Produktivität gesteigert.
- Die dadurch gewonnene Zeit kann das Unternehmen gewinnbringend nutzen, z. B. für die Einführung neuer Produkte oder die Umsetzung von Marketing-Aktionen.
- Bessere Produktinformationen ermöglichen mehr Verkäufe, weniger Rücksendungen und folglich eine deutliche Verbesserung der Konversionsrate.

Für wen ist ein PIM sinnvoll?
Unternehmen jeder Größe können von einem PIM profitieren, um Arbeitsabläufe zu optimieren, ihren Kunden ein besseres Front-End-Einkaufserlebnis zu bieten und so letztendlich höhere Umsätze zu generieren.
Online-Händler, die das Produktdaten-Management momentan noch manuell durchführen, sollten daher die aktuellen betrieblichen Abläufe analysieren und bewerten, ob die Nutzung einer PIM-Software zur Skalierung und zum Unternehmenswachstum beitragen kann.
Folgende Anzeichen sprechen dafür, dass die Umstellung auf ein PIM sinnvoll ist:
1. Inkonsistente Bereitstellung der Produktinformationen
Die diversen Lieferanten stellen die Artikelstammdaten über unterschiedliche Systeme in verschiedenen Dateiformaten bereit. Dies führt zu einem immensen manuellen Verwaltungs- und Zeitaufwand sowie ineffizienten, fehleranfälligen Workflows.
2. Veraltete Daten und ineffiziente Informationsarchitektur
Bei der manuellen Produktdatenpflege fehlt häufig die Zeit und der Überblick, alle Produktinformationen permanent zu aktualisieren. So sind wichtige Daten schnell veraltet oder können verloren gehen. Eine PIM-Softwarelösung zentralisiert und bereinigt nicht nur Produktdaten, sondern ermöglicht in Verbindung mit den passenden Schnittstellen auch eine bidirektionale Synchronisierung für alle Geschäftsanwendungen, einschließlich dem Onlinenshop, ERP, OMS, CMSEin Content Management System (CMS) ist eine Software, die f... u.a.
3. Verschiedene Verkaufskanäle und geografische Standorte
National und global wachsende E-Commerce-Händler verbringen einen erheblichen Teil ihrer Zeit und Ressourcen damit, die Art und Weise zu optimieren, wie sie ihre Produkte über mehrere Onlineshops, geografisch unterschiedliche Regionen, stationäre Geschäfte und Marktplätze von Drittanbietern (z. B. Amazon oder eBay) vertreiben. Die manuelle Erstellung eines neuen Produktkatalogs bzw. die Aktualisierung des aktuellen Katalogs ist herausfordernd, zeitaufwändig, teuer, redundant und fehleranfällig. Mit einem PIM kann eine Omnichannel-Strategie hingegen ohne großen Aufwand umgesetzt werden.
4. Migration auf ein neues Onlineshop-System
Durch ein PIM-System werden Back-Office-Funktionen an E-Commerce-Plattformen wie Magento oder Shopware angebunden. Wer einen Wechsel auf ein neues Shopsystem wie Shopware 6 oder Magento 2 plant, kann den Migrationsprozess durch ein PIM so einfach wie nie zuvor gestalten und Problemen beim Go-Live entgegenwirken. Denn wenn während des System-Upgrades neue Produktinformationen hinzukommen, können diese im PIM gesammelt werden und sauber ins neue System exportiert werden. Dies erleichtert auch die zukünftige Expansion und das Wachstum des Online-Shops enorm.
Unsere Empfehlung: Akeneo PIM
Im OpenSource-Umfeld haben in den letzten Jahren zwei Anbieter an Popularität in der ansonsten stark Java- und Enterprise-geprägten Welt der PIM-Systeme gewonnen: Akeneo und PIMCore. Beide Systeme sind sowohl als lizenzkostenfreie Community Edition als auch als kostenpflichtige Enterprise Edition erhältlich. Sie sind zudem beliebig erweiterbar, sodass der Funktionsumfang flexibel ausgebaut werden kann.

Wir haben beide PIM-Lösungen im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit analysiert. Dabei ist unsere Wahl auf Akeneo gefallen. Das Symfony-basierte PIM-System punktet mit einer einfachen Handhabung, einer flexiblen Erweiterbarkeit sowie einem ungemein intuitiven und zielstrebigen Ansatz. Auch die Features von Akeneo sind überzeugend, Erweiterungen zeitnah realisierbar und das Setup sehr benutzerfreundlich.
Selbstverständlich benötigt jedes System ein Basis-Setup und Akeneo macht es hier den Marktbegleitern vor. Die selbsterklärenden Einstellungen ermöglichen es Shop-Managern, sich innerhalb eines halben Tages mit allen hauseigenen Funktionen vertraut zu machen. So vertraut, dass man denken könnte, Akeneo wäre ein Abbild eines Shop-System-Backends, wie man es aus der Welt von Magento, Shopware & Co. gewohnt ist.
Fazit
Je größer das Produktsortiment, desto komplexer und zeitaufwändiger wird es für Online-Händler, die Produktdaten manuell zu verwalten. Die Aufbereitung der Produktinformationen für den Verkauf über eine wachsende Liste von Vertriebskanälen sowie für interne und externe Informationsplattformen wird zur Herausforderung. Moderne PIMs sind ein wichtiges Werkzeug, um das Produktdaten-Management zu zentralisieren und optimieren, Workflows effizienter zu gestalten und das Einkaufserlebnis der Kunden nachhaltig zu verbessern.
In dieser Case Study erklären wir im Detail, wie wir für einen Händler mit umfangreichem Produktkatalog mithilfe von Akeneo über 300.000 Produkte unterschiedlichster Dateiformate strukturiert, zu einem digitalen Datenpool zusammengefasst und in Magento 2 migriert haben.